Spitzwegerich

Veröffentlicht am 30. September 2025 um 19:14

Spitzwegerich: Ein Allrounder aus der Natur

Spitzwegerich ist eine der bekanntesten Wildpflanzen in der Schweiz und wird in der Naturheilkunde sehr geschätzt. Er hilft bei Entzündungen, löst Schleim und unterstützt bei Erkältungen, Husten oder gereizten Atemwegen. Außerdem beruhigt er die Haut, desinfiziert und ist praktisch bei Insektenstichen oder kleinen Wunden. Die Pflanze ist essbar, voller Nährstoffe und vielseitig einsetzbar. Ob als Tee, Salbe oder in der Küche – Spitzwegerich ist ein echtes Naturtalent!

 

 

Steckbrief Spitzwegerich

Botanischer Name: Plantago lanceolata

Pflanzenfamilie: Wegerichgewächse

Weitere Namen: Heilwegerich, Spießkraut, Ripplichrut, Spitzwegeblatt

Aussaat- und Pflanzzeit: März bis April

Blütezeit: Mai bis September

Erntezeit: Mai bis Oktober

Standort: Sonnig bis halbschattig, bevorzugt nährstoffreiche und leicht feuchte Böden

Heilpflanzen-Verwendung: Lindert Erkältung, Husten, Halsschmerzen, unterstützt bei Insektenstichen und fördert die Wundheilung

 

 

 

 

Spitzwegerich: Herkunft, Verbreitung, Merkmale und besondere Eigenschaften

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata L.) gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Diese robuste Pflanze ist in den gemäßigten Zonen beider Hemisphären weit verbreitet und gedeiht bevorzugt auf Wiesen, Weiden sowie an Wegrändern. Letzteres spiegelt sich auch in ihrem Namen wider: „Wegerich“.

Der wissenschaftliche Gattungsname Plantago leitet sich aus dem lateinischen Wort „planta“ (Fußsohle) ab, ergänzt durch die in Pflanzennamen häufig verwendete Endung „-ago“. Vermutlich spielt der Name auf die flachen, dicht am Boden liegenden Blätter des Breitwegerichs an. Alternativ könnte er auch darauf hinweisen, dass die Pflanze an ihrem bevorzugten Standort – nahe Wegen – häufig von Füßen plattgetreten wird.

Der zweite Teil des botanischen Namens, lanceolata, stammt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet „kleine Lanze“. Dies bezieht sich auf die charakteristischen, lanzettförmigen Blätter des Spitzwegerichs. Die parallelnervigen Blätter, die bis zu 20 Zentimeter lang werden können, sind ein seltenes Merkmal. Im Gegensatz zum Breitwegerich stehen die Blätter des Spitzwegerichs teils aufrecht. Die Pflanze blüht von Mai bis September, und ihre Blüten sind in schmalen Ähren angeordnet.

 

 

Die Einsatzmöglichkeiten von Spitzwegerich haben sich über die Jahrhunderte stark verändert. Früher glaubte man sogar, sein Saft könne gegen Liebeszauber helfen. Seit der Antike wurde die Pflanze bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen verwendet. Besonders im Mittelalter war sie ein fester Bestandteil der Naturheilkunde. Die bekannte Äbtissin Hildegard von Bingen beschrieb Spitzwegerich als „warm und trocken“ und empfahl ihn sowohl für die innere als auch äußere Anwendung – zum Beispiel bei Gicht, Geschwüren, Insektenstichen oder Knochenbrüchen. Dabei nutzte man hauptsächlich die oberirdischen Teile der Pflanze, aber auch Samen und Wurzeln wurden bei bestimmten Beschwerden eingesetzt.

Heute weiß man, dass Spitzwegerich besonders bei Entzündungen hilfreich ist. Innerlich wird er oft bei Erkältungen und trockenem Reizhusten eingesetzt, da er die entzündeten Schleimhäute in den Atemwegen beruhigt. Auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum kann er Beschwerden lindern. Äußerlich angewendet hilft er, Hautentzündungen zu beruhigen.

 

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird Spitzwegerich vielseitig eingesetzt. Man sagt, dass er eine kühlende Wirkung hat und besonders auf die Lunge, den Dickdarm, die Nieren, die Blase und die Leber wirkt.

 

Spitzwegerich wird auch als "grünes Pflaster" geschätzt. Seine Inhaltsstoffe, wie Kieselsäure, sowie blutstillende, entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften, helfen bei kleinen Schürfwunden. Sie beugen Infektionen vor und unterstützen die Heilung. Dafür nimmt man ein sauberes Blatt, zerdrückt es leicht, damit der Saft austritt, legt es auf die Wunde und fixiert es mit einem Pflaster. Auch bei juckenden Mückenstichen ist Spitzwegerich praktisch: Er lindert den Juckreiz und verhindert Entzündungen an der Einstichstelle.

 

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