Die Walnuss als Heilpflanze
Die Walnuss ist weit mehr als nur ein schmackhafter Snack oder eine Zutat in der Küche – sie gilt seit Jahrhunderten auch als Heilpflanze mit beeindruckenden Eigenschaften. In der Naturheilkunde findet sie vielseitige Anwendung, sei es zur Unterstützung der Verdauung, zur Stärkung des Immunsystems oder zur Förderung der Herzgesundheit. Besonders die reichhaltigen Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Antioxidantien machen die Walnuss zu einem natürlichen Allrounder. Von den Kernen über das Öl bis hin zu den Blättern ist nahezu jeder Teil der Walnuss für gesundheitsfördernde Zwecke nutzbar. Lassen Sie sich von den vielfältigen Vorzügen dieser wertvollen Heilpflanze inspirieren!
Steckbrief Walnuss
Botanische Bezeichnung: Juglans regia
Pflanzenfamilie: Walnussgewächs
Standort: Sonnig, warm, nach Süden ausgerichtet
Boden: Durchlässig, nährstoffreich
Wasserbedarf: Bei Trockenheit gießen
Wuchs: Baum, bis 20 Meter hoch und Krone bis 15 Meter breit
Pflanzzeit: Herbst
Blütezeit: April/Mai
Erntezeit: Ende September, sobald sich Nüsse aus der grünen Schale lösen
Winterhärte: Winterhart
Lebensdauer: Mehrjährig
Befruchtung: Einhäusig, windbestäubt
Essbare Pflanzenteile: Kerne
Lagerfähigkeit: Getrocknet an einem luftigen und kühlen Ort
Inhaltsstoffe: Omega-3-Fettsäuren
Gesundheitliche Wirkung: Sehr sättigend, schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Gesundheitliche Vorteile der Walnuss
Nährstoffreich: Walnüsse sind reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen (insbesondere der B-Gruppe und Vitamin E) sowie Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Zink. Diese Nährstoffe fördern die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden.
Heilende Eigenschaften: Die Walnuss hat entzündungshemmende und antibakterielle Wirkungen. Präparate aus Walnüssen werden in der Volksmedizin zur Behandlung von Hauterkrankungen, zur Wundheilung und zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt.
Anwendungen in der Phytotherapie:
Innere Anwendung: Walnüsse und ihre Bestandteile können bei Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall und zur Regulierung des Blutzuckerspiegels eingesetzt werden. Die Blätter und Schalen sind besonders wirksam bei Hautentzündungen und Ekzemen.
Äußere Anwendung: Walnussblätter werden für Umschläge und Bäder verwendet, um übermäßiges Schwitzen zu reduzieren und entzündete Haut zu beruhigen.
Zubereitungen:
Walnuss-Trockenfrüchte-Mischung: Eine Mischung aus Walnüssen, Rosinen und getrockneten Früchten kann zur Stärkung des Körpers und zur Unterstützung bei Erschöpfung verwendet werden.
Walnussblättertee: Dieser Tee kann zur Unterstützung bei Magen-Darm-Beschwerden und zur Linderung von Hautproblemen eingesetzt werden.
Vorsichtsmaßnahmen
Es ist wichtig, bei der Anwendung von Walnusspräparaten auf mögliche Nebenwirkungen zu achten, insbesondere bei Überdosierung oder bei bestimmten gesundheitlichen Bedingungen. Konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Arzt oder Apotheker, bevor Sie Walnussprodukte verwenden.
Die Walnuss ist nicht nur eine schmackhafte Nuss, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze mit einer langen Tradition in der
Naturheilkunde.
Wallnuss und Gehirn
Walnüsse sind in der Tat gut fürs Gehirn. Es ist schon eine interessante Tatsache, dass Walnüsse schon aussehen wie ein Gehirn. Aber das ist natürlich kein Kriterium.
Es gibt Studien, die belegen, dass ein regelmäßiger Verzehr die Hirnleistungsfähigkeit verbessern kann. Generell zeigen viele Studien, dass Walnüsse als Teil einer mediterranen Ernährung sogar vor Alzheimer schützen. Hierbei führt die Kombination von Ölivenöl und Walnüssen zu den besten präventiven Effekten . Das konnte man in so genannten prospektiven Studien ermitteln. Dafür wurden Menschen gebeten, eine bestimmte Menge Walnüsse über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu verzehren und sich gleichzeitig mediterran zu ernähren. In der Gruppe, in der auch Walnüsse gegessen wurden, waren die Effekte deutlich besser.
Grund hierfür sind die Hauptbestandteile. Das sind auf der einen Seite hochwertige Proteine und auf der anderen Seite ein natürlich hoher Gehalt an Fetten. Bei den Fetten sind das die so genannten Triglyceride, auf die es letztendlich ankommt. Bei den Walnüssen haben wir einen hohen Gehalt an der Alpha-Linolensäure, die für den Menschen als Omega-3-Fettsäure essentiell ist. Das heißt, dass wir diese unbedingt für unseren Stoffwechsel brauchen. Aus dieser kann unser Körper andere Omega-3-Fettsäuren herstellen , die wir ebenfalls benötigen. So wird aus der Alpha-Linolensäure auch die Docosahexaensäure (DHA) synthetisiert . Das ist die zweithäufigste Fettsäure im Gehirn, die für die Bildung der Zellmembranen gebraucht wird. Auch deswegen unterstützen Walnüsse die Gehirnfunktion.
Ein interessanter Aspekt ist, dass es bei der Umwandlungsfähigkeit in DHA Unterschiede zwischen Alles-Essern zu vegan lebenden Menschen gibt. Die Veganer haben eine zu drei bis fünf Prozent höhere Umwandlungsfähigkeit . Allerdings weisen sie trotzdem deutlich niedrigere Blutspiegel an DHA auf als die Alles-Esser.
Darüber hinaus haben wir im Rahmen eines großen Projektes mit der California Walnut Commission untersucht, welche Effekte Walnüsse auf die Eigenschaften des alternden Gehirns haben. Heraus kam, dass der Verzehr die Hirnleistungsfähigkeiten von alten Mäusen verbessert hat. Wobei hier nicht ganz klar ist, welche Wirkungsmechanismen im Detail am Werk sind.
Walnüsse enthalten zudem auch noch Polyphenole oder Tannine. Aus den Tanninen wird Ellagsäure produziert. Diese wird von dem Darmbakterien in Urolithin A umgewandelt. Und dieser Stoff hat einen präventiven Effekt auf die Mitochondrien, den Kraft werken der Zelle . Möglicherweise spielen also diese Stoffe auch eine Rolle für die positiven Effekten des Verzehrs von Walnüssen.
Prof. Dr. Gunter P. Eckert, Leiter des Instituts für Ernährungswissenschaft, Ernährung in Prävention und Therapie an der Justus-Liebig-Universität, Gießen
Kommentar hinzufügen
Kommentare